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In einer Königskinder-Familie in Burgsteinfurt

Nach der Familie in Münsters Süden durfte ich im Rahmen meiner Hospitation auch eine Familie in Burgsteinfurt besuchen. Das hat viel Spaß gemacht! 🙂 Oh, was sind wir rumgetobt! Zuerst haben wir uns gegenseitig geschminkt.


Irgendwann wurden beide Clownskoffer durchwühlt, alle Musikinstrumente ausprobiert, Nasen und Brillen aufgezogen und Konfetti-Gesichter geklebt.


Am schönsten und berührendsten fand es Bruno, als er die Hand des Königskindes in Konfetti badete…

Und dann ist Clown Bruno voll verkleidet in den Pool gesprungen, obwohl er gar nicht schwimmen kann. Der ältere Bruder hat dann eine Arschbombe gemacht. Die Eltern hielten sich die Hände vors Gesicht, aber Bruno hat das gar nichts ausgemacht. Im Gegenteil, er brachte sich in den Besitz einer Wasserpistole und damit fühlte er sich wie der King 😆


Clown Bruno kann nicht schwimmen, doch dank zweier Schwimmreifen (ächz, ächz…) ging es dann doch 😉

Zum Abtrocknen fuhr Bruno mit dem Kind Roller durch den Garten, immer wieder, rauf und runter, und schließlich ging es barfuß zum Spielplatz, wo Bruno endlich schaukeln und sich im Sand wälzen konnte 😉

In einer Königskinder-Familie in Münsters Süden

In meiner Ausbildung als Sterbebegleiter bei der ambulanten Hospizbewegung Münster standen nun Hospitationen in Einrichtungen an, mit denen man später zu tun hat, wie z.B. ambulante Pflegedienste, Palliativstationen, Demenz-WGs, Trauer-Cafés oder Pflegeheime. Bei der Wahl fiel mir ein, dass mein Herz für Kinder schlägt, und ich informierte mich über Hospitationen in Kinderhospizen. Letztendlich war ein Clownsauftritt in einer irakischen Flüchtlingsfamilie ein schöner Weg, in die Arbeit des ambulanten Hospizdienstes der Königskinder Münster hineinzuschauen.

Die Königskinder berichten über meinen Besuch:

Clown Bruno aka Herr Blume besucht in den Sommerferien zwei der von uns begleiteten Familien und sorgt für Abwechslung und Heiterkeit. Vielen Dank für die schöne Zeit!

Beim Familiencamp der Transplantkids


Im Schwimmbad („legendär“)

Dieses Jahr hatten mich die Transplant-Kids e.V. zu einem Auftritt auf ihrem Familiencamp in Gummersbach eingeladen. Sandra und Michaela aus dem Vorstand hatten mich bei dem Vortrag auf dem 31.Symposium zur psychosozialen Betreuung von chronisch nierenkranken Kindern und Jugendlichen kennengelernt und wollten unbedingt, dass ich was für sie mache. Dieses „Was“ kristallisierte sich dann als Humor-Workshop für die Erwachsenen und als Clownsauftritt für die Kinder heraus.

Was können Coaches von Clowns lernen?

Vor einigen Monaten bekam ich eine Vortrags-Anfrage per Email aus Südtirol. Jemand hatte “Clown und Coaching“ gegoogelt und wünschte sich für den Verein nlpaed einen Onlinekurs. Da das Thema mich reizte, griff ich sofort zum Telefonhörer und landete bei der lieben Elisabeth. Das war der Knackpunkt, sonst hätte ich vielleicht nicht zugesagt, denn mir nach dem letzten Seminar ist mir bewusst, wie viel Arbeit es macht, jemandem die Haltung von Clowns und den Geschmack vom Clown-Sein nahezubringen. Da reichen Powerpoint-Slides nicht aus, da müssen praktische Übungen her. Und das per Zoom!?

Trotz meiner spontanen Zusage war ich lange nicht überzeugt, dass dies eine gute Idee war. Aber ich hatte ja noch ein, zwei Monate Zeit bis dahin, und – ich hatte vor kurzem bereits einen erfolgreichen Kurs über ein ähnliches Thema abgehalten, wenn auch Face2Face. Am Wochenende vorher war ich noch bei Miriam Brenner in Offenbach gewesen, was mich zwar sehr inspirierte, mich aber nullkommanix an meine eigenen Verpflichtungen denken ließ. So freute ich mich schon auf einen freien Abend, als ich nichts mehr aus Südtirol hörte, außerdem war ich nach der Rückkehr aus Offenbach gesundheitlich angeschlagen, eine leichte Virusgrippe war offensichtlich im Anmarsch. Doch dann meldete sich Elisabeth pünktlich, und ich musste ran: Innerhalb von zwei halben Tagen stellte ich ein ziemlich neues Konzept auf, dazu entmistete ich meine alten Vorträge und reduzierte die Zahl der Slides, die ich zeigen wollte, auf drei. Die Teilnehmer sollten mich ja in voller Schönheit sehen und nicht nur als kleine Kachel, denn ich war ja die Hauptattraktion, der Clown, der das Coaching neu erfunden hätte (wenn man ihn nur gelassen hätte, hihihi) oder zumindest ein paar Tipps für oder gegen Coaches hatte.

Und dann ging es auch schon los, statt der angekündigten 35 Teilnehmer kamen zwar nur fünf, aber das machte es mir leichter und ich führte es als quasi-familiäres Seminar durch. Zuerst stellte Elisabeth mich vor, dann schaltete ich die Präsi ein, Folie 1 war ein netter Comic, Folie 2 war meine Wenigkeit, inklusive Horseback Archery und Audiobiografie (wenn schon, dann die volle Dröhnung dachte ich mir 😉 ), dann bat ich die Teilnehmer, wenn noch nicht geschehen, sich jetzt die 2 benötigten Requisiten zu holen: Nase und ein DIN A4-Blatt. Danach hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich vorzustellen. Einige hatten schon Kontakt mit dem Clown und sich die Nase schon rot gemacht oder aufgesetzt 🙂

Ich startete dann mit Folie drei, die auch schon den ganzen Inhalt enthielt, sprich:

  1. Staunen: Haltung des Clowns
  2. Auja: Motor des Clowns
  3. Humor: Schwingung des Clowns

Zu jedem der drei Punkte hatte ich eine Übung vorbereitet, und jede der drei Übungen war eine Premiere für mich im virtuellen Raum. Da war ich ein bisschen nervös, doch ohne Grund. Ich hatte mir drei der besten Übungen meiner wichtigsten Clownslehrer*innen heraus gesucht. Vor jeder Übung schickte ich voraus, wofür sie gut sei, wieso der entsprechende Punkt für ein Verständnis des Clown wichtig sei usw. Nach der Übung kam eine Feedbackrunde und eine in-depth Erklärung der Vorteile für das Coaching.
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Kurs „Clown und Tod“

Unverändert: Ich stelle immer wieder fest, dass – wie Goethe schon sagte – Reisen bildet. Die Reise kommt dabei oft zu mir geflogen und ich folge intuitiv. Am Morgen, kurz vor dem Aufbruch dann immer der Gedanke: „Warum tust du dir das an?“ Und am Abend, kurz nach der Ankunft: „Ja! Das war eine wichtige Erfahrung.“ Es tut mir gut, aus meiner Blase herauszukommen, aus der heilen Ehe-, Münster- und Ego-Welt. So auch bei meinem Kopenhagen-Wochenende, wo ich auf einem Konzert von Caecilie Norby war, die ich im Film Die Jagd nach dem Nierenstein kennen und lieben gelernt hatte.


Caecilie Norby: „In Großvaters Herz bin ich nie gestorben.“

Auf der Rückfahrt dann eine Email: Es gibt noch Restplätze für das Seminar Clown und Tod mit Miriam Brenner! Ein schneller Check, ob es für mich überhaupt machbar ist. Es findet in Offenbach statt, da kommt man gut mit der Bahn hin, check. Ich habe an diesem Wochenende keine Termine, check. Es ist einfach mein Thema, some opportunities only come once, seize them, check. Ich sage mit einem guten Gefühl zu, das sich noch erheblich steigert, als ich auf der Webseite von Miriam einen Artikel zu ihrer Hospizarbeit (pdf) finde. Sie macht diese Arbeit seit 16(!) Jahren und sie schreibt von „im Hier und Jetzt wirklich da zu sein mit sperrangelweit-offenem Herzen.“ Das ist es! Beides berührt mich, da will ich auch hin, das spricht mich total an. Treffer! Zudem muss ich sofort an den Anspruch von Maulana Jamaluddin Rumi über das ‚Knarren der Paradiestore‘ denken (der Othodoxe denkt, sie gehen zu, der Sufi denkt, sie gehen auf).
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