Herr Blume im Flüchtlingsheim Freiham

Eigentlich waren wir zu fünft im Flüchtlingsheim der Bayrischen Diakonie / Innere Mission in Freiham angemeldet, doch auf der Fahrt dahin erfahre ich in der S-Bahn – als ich zufällig die letzte Nachricht in der Signal-Gruppe lese -, dass der Termin kurzfristig ausfällt. :sigh: In meinem Kopf rasen die Gedanken: Schnell noch aussteigen und mit der nächsten Bahn zurück? Nein, wenn ich schon fast da bin, möchte ich auch gerne den Ort Freiham kennenlernen. Und einmal ausgestiegen möchte ich auch unbedingt die Retortenstadt rund um den Bahnhof kennenlernen und natürlich auch die Flüchtlingsunterkünfte und … ich möchte mich am liebsten umziehen und als Clown weitergehen. Je näher ich meinem Ziel komme, umso unumstößlicher steht mein Entschluss fest: Ich trete solo auf! Und alle Türen öffnen sich, buchstäblich.

Ich hätte mit 16 gerne gewusst, wie wunderbar glücklich und frei es macht, Dinge zu tun, vor denen man sich fürchtet. [Cornelia Funke]

Ich dackele hinter einer Flüchtlingsfamilie hinterher, die Hochsicherheitstür in dem Hochsicherheitszaun wird aufgeschlossen und werde von den drei Sicherheitsleuten misstrauisch beäugt. Schlimm, wie die hier einkaserniert sind, denke ich noch, bevor mir die kürzlichen Anschläge in den Kopf schießen. Ist vielleicht doch nötig – aber was ist mit der Einbettung in die Gesellschaft? Fördert eine solche Abschottung ein unkompliziertes Miteinander mit uns „Eingeborenen“? An den Sicherheitsleuten komme ich – nach Offenlegung aller Pässe und Intentionen – vorbei und bin nun im Heim drinnen. Dort kommen mir die nächsten Sicherheitsleute entgegen. Doch es gibt auch Sozialarbeiter. Von einem Schwarzafrikaner werde ich zu Aysel weitergeschickt. Sie hat das Treffen organisiert, ist sehr nett und kommt aus der Osttürkei (das muss beim Ostbahnhof sein). Sie ist zuerst ganz verdattert, dass nun doch ein Clown da ist, freut sich dann aber und … lässt mich gewähren! Ich erkläre ihr, dass ich nichts brauche, nur einen Ort zum Umziehen und einen zum Herumziehen 😉 Ich bin halt der Walk-Act Typ und habe gute Erfahrungen damit gemacht, mich von den Kindern inspirieren zu lassen.

Ich bin noch ein bisschen weich gekocht von JR (just ridicule). Seine Ausstellung in der Kunsthalle hatte mich heute Morgen ziemlich geflasht, insbesondere sein Projekt mit CCI-Strafgefangenen. Seine Begründung, dass jeder Mensch gesehen werden möchte, und dass er vergessenen Menschen die Möglichkeit geben will, gesehen zu werden, rührte mich zu Tränen. Dass das auch viel mit meiner Arbeit als Clown (und Audiobiograf) zu tun hat, wird mir in den nächsten Tagen noch bewusster.

Wir gehen dann zusammen zu dem nächsten Containerblock. Hier sollen die meisten Kinder wohnen. Jede Familie (hier wohnen nur Afghanen) scheint hier ein oder zwie Zimmer von vielleicht 15m2 zu bewohnen. Ich renne zwar in einige rein, wurde aber von Aysel zurückgepfiffen (Privatsphäre!), sodass ich nur einen flüchtigen Eindruck bekomme. Doch zurück auf Anfang: Kaum trete ich durch die Türe, stehen die Kinder um mich herum. Zuerst kann ich deren Namen und Herkunft noch in aller Ruhe erfragen, dann bricht aber der Tsunami über mich herein – immer mehr Kinder kommen aus allen Ecken angelaufen. Sie greifen an meine rote Nase, und ich muss diese und weitere Angriffe energisch abwehren (Nein! Die ist heilig!). Ich sage, dass ich eigentlich Bruno heiße, aber dass meine Freunde mich „Herr Blume“ nennen dürfen. Den Namen finden sie toll, sodass ich dabei bleibe. Zuerst entdecken wir das Spiel „Vorstellung von Herrn Blume“. Sie (mittlerweile ein gutes Dutzend) machen mit Inbrunst meine Verbeugungen und Hofknickse nach. Ich erkläre, was eine Blume ausmacht, und auch das machen sie alles ganz lieb nach: Zuerst sind wir Blumen alle ganz klein, dann scheint die Sonne, und wir öffnen unsere Blüten und wenden uns der Sonne zu. Sehr poetisch. Dann geht es ums Wachsen, und ich komme an die Decke! Die Kinder wollen auch, und so hebe ich sie eins nach dem anderen empor. Dann macht Herr Blume aber schlapp und rutscht mit ausgestreckter Zunge an der Wand runter…. die Kinder kringeln sich vor Lachen….

Meine Idee, dass sich jedes Kind auch selber vorstellen soll, verstehen sie leider nicht. Das wäre auch eine schöne Übung zum „Gesehenwerden“ gewesen. Danach will Herr Blume unbedingt Seilchen springen, weil er ein Springseil entdeckt hat, doch das geht nicht durch. Selbst als ich es ergattert habe und mich zum Üben in die Küche verzogen habe, funzt es nicht. Stattdessen zeigen mir die Kinder, was sie alles können. Ein ca. 10 Jahre altes Mädchen schlägt mehrmals ein perfektes Rad. Sofort übertrumpft sie ein Junge, der es auf einem Arm kann. Ich bin begeistert, befühle ehrfürchtig Muskeln und versuche es auch… Ich stelle mich allerdings ziemlich dumm an. Die Kinder zeigen mir alles nochmal genau, doch ich bringe nach zwei vergeblichen Versuchen nur einen verunglückten Purzelbaum zustande und finde mich mit den Beinen zur Decke gestreckt am Boden wieder – genau gegenüber einem Erwachsenen, dem ich bedeute mich hochzuziehen. Er klemmt meine Beine unter seine Arme, und gibt sich richtig Mühe, aber er schafft es nicht. Ich sporne ihn an und zwei, drei Kinder helfen kräftig, aber sie schaffen es alle nicht, dabei wollte ich doch so gerne mit meinem Po über dem Boden schweben!

Irgendwie kann ich nicht nur leise und sanft sein, sondern muss immer auch aufdrehen, so ergibt sich die fantastisch durchgedrehte Szene, wo ich mit einem Besen in vollem Tempo einmal hin und her über den langen Flur renne – die laute Kinderschar hinter mir her! Ein Teil von mir fragt sich ernsthaft, ob das nicht für die Zuschauer und Bewohner zu viel / zu laut ist. Ich stoppe am offenen Fenster, sinke auf den Boden und denk nur: Jetzt Luftballons! Doch dummerweise habe ich nur die langen Figurenballons dabei und auch nicht genug und dummerweise beginne ich die auch noch zu verschenken! Im Nu stehen zehn, zwanzig Kinder eng um mich herum, lassen mich nicht mehr gehen, ich komme nicht mehr raus. Und alle schreien (nachdem das erste Mädchen einen bekommen hat): „Ich! Ich!! Ich!!! ICH!“ In aller Seelenruhe mache ich weiter (ich kenne diese Szenen ja, auch wenn ich erstaunlicherweise nichts daraus gelernt zu haben scheine), ja genieße die Körperlichkeit unseres anarchischen Klumpens. Zur Krönung drückt mir eine Mutter (vier, fünf Frauen haben schmunzelnd und aus sicherem Abstand unser Spiel beobachtet) ihr einjähriges Kind in den Arm: „Er möchte das so gerne!“ Ich bin mir da nicht so sicher, zumal der keine Miene verzieht. Aber ein sehr angenehmes, väterliches Gefühl macht sich bei mir breit. Die Mutter macht natürlich Fotos von uns beiden. Als der Kleine zu plärren anfängt, gebe ich ihn gerne wieder zurück…

Doch irgendwann wird es mir doch zu viel wird und ich rufe Hilfe suchend nach Aysel (meinem Weißclown). Doch sie hört mich in dem Trubel nicht, mein Rufen dringt nicht durch… Ich muss mich schon groß machen. Ich bitte sie, die Ballons für mich zu verteilen. Sie hat mehr Autorität als ich. Ich benutze die Gelegenheit, um die Kinder abzuschütteln. Aysel kommt stirnrunzelnd hinter mir her, es wären nicht genug Ballons für alle Kinder gewesen (ja, das war mir klar…), und ob ich nicht noch was für die kleinen Kinder hätte. Ich krame mein letztes Herzbonbon hervor und mache endgültig die Biege. Obwohl, endgültig gibt es hier nicht – die Kinder ziehen hinter mir her wie hinter dem Rattenfänger von Hameln. Und so kommt es zu dem obigen Gruppenfoto. Im Sozialarbeiter-Container schließe mich in der Umkleide ein, ziehe mich rasch um, währenddessen die Kinder an der Tür klopfen und nach mir rufen. Dann rennen die ganz Pfiffigen nach draußen, um den Container rum und schauen zum Fenster rein! Da bin ich aber schon fertig, mache die Tür auf und beteuere, dass Clown Bruno noch drinnen wäre. Das wirkt aber überhaupt nicht. Kurze Zeit später sitze ich in der S-Bahn. Dort schauen mich einige etwas aufmerksamer an als sonst, bis mir auffällt, dass ich mich in der Hektik gar nicht abgeschminkt habe, und ich mein Stirnband tief über die weiß geschminkte Stirn ziehe…

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Clowns-Café in der Corona-Zeit

Auf Einladung von Hilde treffen wir uns an einem Sonntagnachmittag auf dem Staufenplatz in Münster. Wir wollen etwas Freude in die Welt bringen und uns dazu auf 2m Abstand zum Kaffeetrinken treffen. Ich schleppe einen massiven Kaffeehaustisch mit zwei Stühlen dorthin. Mittlerweile ist die Sonne da und bringt die Temperaturen auf über 15°! Bin viel zu warm angezogen… Einige Familien vergnügen sich dort und Jugendliche beim Tischtennis und auf den Bänken. Sie essen Eis oder holen sich im nahen Café Kuchen und Kaffee.

Mimi und Vivienne sind auch schon da, ich setze mich zwischen sie und Amati mit ihrer Freundin. Es ist ein buntes und lang ersehntes Wiedersehen. Wir fangen zaghaft an mit den Spielen und werden dann immer dreister und vergessen die Abstandsregeln bald komplett. Leute machen Fotos von uns, was uns noch mehr aufdreht. Insgesamt ist die Interaktion mit den Zuschauern sehr schön, die meist bereitwillig und dankbar auf meine Spielangebote eingehen. Am schönsten ist die Entdeckung von Mülltonnen in der nahen Toreinfahrt. Nicht nur die gelbe Tonne, die Papiertonne und der Restmüll sondern vor allem die Biotonne hat es mir angetan. Was da alles zu finden gibt. Und eine noch fast funktionstüchtige Möhre! Diese Entdeckung bringt mich vollkommen aus dem Häuschen. Beobachtet von drei Mädchen auf der Bank versuche ich die Möhre der Mimi als Liebesbeweis zu überreichen, doch die Fine unterbricht mich, weil sie noch mehr entdeckt hat im Hinterhof. Aber das alles ist nicht so interessant wie der Müll! Mimi beißt tatsächlich in die Möhre aus dem Kompost! Oh oh, das kann ich nicht zulassen und bitte einen älteren Mann mir etwas von seinem Bier zu überlassen, damit ich die Möhre desinfizieren kann. Gesagt, getan, ich mache die Möhre sauber, reibe sie mit meinem Taschentuch ganz frisch bis Mimi mir sagt, die wäre zu trocken. Die Mädels gucken entsetzt, wie ich in die Möhre beiße. Ich gucke tragisch und dramatisch. Aber der Ekel ist fast gar nicht gespielt.

Tante Anne-Marie geht mit Kuchen rum, doch ich kann ja leider nichts annehmen. Sie hat sich an den Rand gesetzt. Es ist nicht ganz einfach, mit ihr zu spielen, denn sie hat seit dem Tod ihres Günthers kein Mann mehr angeschaut und meine Liebesschwüre laufen gegen die Wand. Dann mischt sich Sofia ein, eine vorwitzige Fünf- bis Sechsjährige und die Schwester des Tischtennisjungen. Sie klaut Tante Anne-Marie den Hut, nachdem ich die Tante abgelenkt habe. Also ein bisschen bin ich auch schuld… Es wird nicht ganz einfach, der Sofia den Hut wieder abzuschwatzen. Ich halte den Atem ein bisschen an, weil ich nicht weiß, ob die Tante das verkraftet. Als nichts fruchtet, keine Verhandlungen, kein garnichts, wirft Sofia auf meinen Rat den Hut einfach in den Mülleimer. Gesagt, getan. Der Hut landet in der großen gelben Tonne. Tantchen guckt etwas entgeistert, doch ich fische den Hut wieder raus, und er hat fast keinen Schaden genommen…

Zwischendurch spiele ich wieder eine Runde Tischtennis mit dem Bruder von Sofia, bevor sie mich für ein kurzes Intermezzo ablöst. Sie kann eigentlich nicht richtig spielen, aber der Vater steht schon bereit sie abzulösen. Denn ich habe wieder neue Ideen … ich frage die Tante, was sie statt der Möhre als Liebesbeweis akzeptieren würde. Am allerliebsten hätte sie eine Zigarette, aber eine selbst gedrehte. Das wird schwierig! Ich frage ein bisschen herum auf dem Platz, was einige schöne Spiele ergibt, und lande tatsächlich bei einem jungen Pärchen, das der Tante eine Zigarette abtritt. Voila!

Dann sehe ich ein Baby, ein Krabbelkind, das sich auf mich zu bewegt und mich ganz fasziniert anschaut. Ich mache mich sofort klein, gehe mit meinen Händen auf dem Boden, auf meine Knie und krabbele dem Baby entgegen – aber immer ganz vorsichtig und sachte, es soll sich ja nicht erschrecken! Wir schauen uns einfach nur an, es ist eine schöne Spannung zwischen uns. Ich zeige ihm mein Gesicht ohne Nase, weil ich weiß, dass die Nase Kinder in diesem Alter manchmal irritiert. Er staunt mindestens genauso über mich wie ich über ihn 🙂 Wir lassen uns gegenseitig bestaunen, das ist eine schöne Zweisamkeit. Sofia steigt ein: Sie klaut diesmal meinen Hut und setzt ihn dem Krabbelkind auf. Steht ihm besser als mir! Ein zweites, größeres Mädchen nimmt den Hut aber sofort und gibt ihn mir zurück, so dass das Kind den Hut gar nicht so richtig genießen kann. Das Mädchen piekst mich in den Hintern, und ich schaue mich mit einem Ton der Überraschung verdutzt um. Das Baby beobachtet alles genau und scheint sich zu amüsieren. Als es sich aufsetzt, setze ich mich auch auf, immer im Kopiermodus! Das schöne Spiel geht zu Ende, als das Kind sich abwendet, da gibt es wohl noch interessantere Sachen zu sehen…

Mimi treibt mich dann noch über den ganzen Platz, weil ich ihr gestanden habe, dass ich für Tante Anne-Marie schwärme. Sie ist doch nicht etwa eifersüchtig? Das Publikum besteht aus zwei Frauen, die uns von einer Bank aus aufmerksam beobachten. Die linke ist eine ältere mit langen Haaren, die sich als professionelle Herzensbrecherin entpuppt. Sie hat viel Spaß an unserem Spiel. „Wenn ihr wüsstet, wie viele Herzen ich schon gebrochen habe!“

Nach anderthalb Stunden ist der Spaß vorbei und als erste trollen sich die beiden Engel mit Holger von dannen und das Pärchen aus Soest, die so wunderbar musiziert haben. Ich ergreife auch die Flucht und verabschiede mich noch von den übrigen, bevor ich ermattet ins Auto sinke und überrascht feststelle, dass wir schon anderthalb Stunden zugange waren.

Meine liebe Mitspielerin Sofia will mich zum Schluß gar nicht mehr gehen lassen, sie fragt mich immer wieder: Wann kommst du zurück? Du kommst doch zurück, morgen? Übermorgen, überübermorgen? Es bricht mir fast das Herz, und ich will sie ja nicht anlügen, deshalb sage ich lieber nichts.

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Workshop „Humor für Bibliothekare“

Eigentlich heißt der Workshop ganz anders und eigentlich geht es erst um 10 Uhr los, doch die ersten Teilnehmer*innen (es gibt tatsächlich einen Teilnehmer) sitzen bereits seit kurz nach Neun im liebevoll aufgebauten Stuhlkreis oder haben sich einen ersten Kaffee eingeschenkt oder stehen sinnierend und noch etwas scheu am Fenster – das wird sich schnell ändern! Ich bin noch am organisieren, die Bühne aufbauen und Material schleppen und muß kurz schlucken, als ich kurz vor zehn in einen fast vollen Raum komme.

Wir sind zu zweit: Ute Becker und meine Wenigkeit. Ute war eine meiner wichtigsten Lehrerinnen in der Anfangszeit. Bei ihr lernte ich das authentische Spielen und entdeckte die Wahrheit, mit nichts anderem auf der Bühne zu sein als man selber. Der Satz, mit dem sie mich damals flashte, lautete: „Geh’ mit Nichts auf die Bühne.“ Man kann keine gute Clownslehrerin und kein guter Clownslehrer sein, ohne an dem Menschen interessiert zu sein. Alle meine Clownslehrer haben immer extrem ganzheitlich, empathisch und wertschätzend gearbeitet – Ute ist dafür ein Paradebeispiel.

Wir starten ganz traditionell mit einer Einführungsrunde (die Alternative wäre eine körperliche oder gedankliche Einstimmung à la Peter Paul gewesen) und jeder erzählt was zu sich, und ich mache mir fleißig Notizen – es kommen einige schöne und ausdrucksstarke Sätze zusammen, mit denen wir nachher weiterarbeiten können.

– „Ich muss Sachen verkaufen doch keiner will hören!“
– „Ich muss immer eine Sache beiseite schieben und zur nächsten eilen.“
– „Ich bin der Guru in unserer Abteilung und müsste schon goldene Löffel klauen…“
– „Ich halte einen Vortrag vor 60 Leuten und keiner hört zu 🙁 “
– „Ich muss mich für einen Umzug rüsten.“

Bei meiner eigenen Vorstellung verhaspele mich, weil ich mir nichts zu mir selber zurecht gelegt habe und das Ende nicht finde. Vor lauter Nervosität vergesse ich zu erzählen, was ich in der Bibliothek mache 🙁


Bruno ganz aufgeregt vor dem Seminarraum

Ute erläutert die Figur des Clowns auf der Flipchart – super, berührend und ganz existenziell. Ich bewundere ihre Authentizität, sie hat unglaublich viel Wissen und schöpft aus zig Jahren Erfahrung. Ich behaupte mal, dass es zur Zeit keine bessere Fortbildung zu diesem Thema in NRW gibt (und für Bibliothekare nicht in Deutschland und nicht in der Welt und nirgends sonst ;-)))

Dann leite ich den Begrüssungskreis im Stehen und überlege für einen Moment, es wie Moshe zu machen, verwerfe es dann aber. Erden, Atmen und Humor in jede Situation einladen würde auch hier gut passen, aber es erscheint mir zu früh (für die Teilnehmer und für mich). Wir stellen uns mit einer Bewegung und unserem Namen vor – das klappt prima, alle machen mit, allen fällt was ein, und alle haben Spaß beim Nachmachen.

Danach laufen wir durch den Raum: Ute bereitet es gut vor, mit Erden und Spüren. Der Raum ist zu groß für 10 Personen, es gibt eigentlich zu wenig Begegnungen (was besonders bei den Begegnungen beim übertriebenem Gang deutlich wird). Ute schiebt spontan das Gestaltgebet ein, wir sind sehr gut in der Zeit, und es paßt gut.

Bei der 1-2-3-Skulptur-Übung an gibt zwei Dreier- und eine Vierergruppe. Ich mache es mit Ute und einer Teilnehmerin vor. Ich habe Freude, die Gruppen genau zu beobachten und lasse es lange laufen, es entstehen sehr schöne Bilder und die Skulpturen beeindrucken mich durch Kreativität und Spielwitz. Wir kommen schnell durch und machen eine frühe Kaffeepause, während der sich die Teilnehmer – was denn sonst – um die ausgelegten Bücher drängen.

Nach der Pause mobilisiert die geniale AuJa!-Übung die Energien für die Reise ins Innere Kind. Unter ruhiger Musik leitet Ute die Teilnehmerinnen an, sich auf eine Geburtsreise aus einem Ei zu einem undefinierten Wesen, das die Welt wie ein Kind erkundet: alles ist neu, unbekannt, und wird erforscht. Jeder bekommt eine Clownsnase und schließlich entdeckt man auch die anderen „Wesen“. Schnell kommen alle ins Spiel, es bilden sich Gruppen, die den Auftrag erhalten, die Welt gemeinsam zu erkunden. Aber von wegen „erkunden“ – Es wird stattdessen frei drauf los gespielt! Das macht sehr viel Spaß und fast alle sagen nachher, dass sie sich in einem freien Spielfluss befunden hätten, ohne Nachdenken über den nächsten Schritt, eins ergab sich automatisch aus dem anderen. Manche staunten da über sich selber, da sie sonst immer genau nachdachten, bevor sie etwas machen.

Zwei, dreien dauerte die „Geburt“ zu lange, sie konnten sich nicht reinfinden oder nichts mit dem inneren Wesen anfangen. Dann ist noch erstaunlich viel Zeit bis zum Mittagessen, so dass wir eine Feedback-Runde zwischen schalten, was gerne und ausgiebig genutzt wird.

Nach dem Mittagessen geht mit einem Überraschungschor wieder los: Die Bühne war schon aufgebaut, jetzt kommen Stühle für das Publikum dazu. Die erste Gruppe geht vor die Tür und bekommt die Instruktion „Bruder Jakob“ auf einem Chorwettbewerb zu singen, kurz vorher hätten sie aber im Lotto gewonnen. Entsprechend schwungvoll tritt der Chor auf! Dann neue Instruktion: jetzt ist kurz vor dem Auftritt das Chormaskottchen, ein Meerschweinchen gestorben. Es wird zum Heulen… Die Zuschauer dürfen die jeweils zugrundeliegende Emotion erraten. Dann wird gewechselt und die Zuschauer können sich nun profilieren. Zuerst singen wir wütend und lustlos, weil die Jury korrupt ist und sich bereits für einen Gewinner entschieden hat, dann haben wir kurz vor dem Auftritt ein Aphrodisiakum im Imbiss gehabt … Alle haben Spaß dabei. Ganz erstaunlich ist, wie bisher zurückhaltende Teilnehmer aus sich herausgehen und sich auf der Bühne präsentieren.

Jetzt tun sich die Teilnehmer zu zweit zusammen. Einer bekommt einen Hut, der andere soll ihn klauen. Nach diesen parallel laufenden „Vorübungen“ geht es auf die Bühne. Ich bin gespannt, ob sich die Qualität dort wiederholen lässt oder die unerfahrenen Teilnehmer angesichts des Publikums verkrampfen. Doch weit gefehlt – es entstehen intensive und teils brilliante Spiele. Kein Duo wiederholt sklavisch die Vorübung, es werden neue Wendungen ausprobiert und es wird flexibel auf neue Impulse reagiert. Die Bandbreite der Emotionen reicht dabei von Chaplinesker Leichtigkeit bis zu tiefer Verzweiflung.

Nach einer wohlverdienten Pause, da alle durch dieses intensive Spiel erschöpft sind, starten wir mit den Bibliotheksszenen. Als erstes gibt es ein Verkaufsgespräch der besonderen Art: Eine Teilnehmerin muss zwei Dinge an den Mann bringen, eins, das sie begeistert, und eins, das sie nicht interessiert. Die Käufer wurden zuvor instruiert, das begeisternde Produkt nicht haben zu wollen, stattdessen das uninteressante Produkt unbedingt haben zu wollen 🙂 Es entspannt sich eine spannende Auseinandersetzung ohne „happy end“, da keine Seite bereit ist, von ihren Instruktionen zu lassen. In der anschließenden Feedbackrunde wird deutlich, dass Clownsqualitäten wie Offenheit, Neugier und ‚Dinge anders sehen‘ helfen können, nicht mehr aneinander vorbei zu reden. Eine weitere, intensive Bibliotheksszene mit anschließender Feedbackrunde beschließt den Workshop.

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Fools For Future

Clown Bruno muss natürlich auch bei der Klimademo mitmachen – schliesslich hat Rainer gesagt, dass der Demo ein paar Clowns gut stehen würde. Und was Rainer sagt, das stimmt. Leider hatte sich auf meine Rundmail nur ein anderer Clown noch gemeldet, so fühle ich mich mit meinem Schild „Fools For Future“ etwas allein.

Als ich auf den Domplatz einbiege, ist er fast menschenleer – die ganzen Menschen haben sich am Prinzipalmarkt aufgestaut. Je weiter ich komme desto dichter wird es, bis es schließlich gar kein Durchkommen mehr gibt, hier ist wirklich alles pickepacke voll bis zur Lambertikirche, wo die Bühne steht. Ich lasse mich von meiner Intuition leiten und schiesse durch die Menge wie eine los gelassene Flipperkugel. Treffe eine Menge Leute, die ich kenne, meinen ehemaligen Dekan (der mir zu meinem Outfit gratuliert), unsere Finanzbeauftragte, eine gute Nachbarin, einen Fooler (der aber inkognito bleiben möchte). Es gibt so viel Interessantes zu entdecken, das ist der Hammer! Kommunikation ist alles. Ich stürze mich ins Getümmel – je dichter die Leute zusammenstellen, umso besser.

Kinder reagieren in der Regel sehr positiv auf mich, und so ergeben sich schöne Spiele, und dann verteile ich ja auch noch Bonbons und Luftballons. Mein Plan war, alle zu beruhigen: Es ist nicht alles so schlimm, keiner bräuchte sich keine Sorgen zu machen, dass die Welt untergeht, denn … ich habe noch eine (nein, drei!) in Reserve. Im Kofferraum sozusagen 😉 Als Beweis zeige ich drei Weltkugeln aus Plastik, die ich (ausgerechnet bei einer Klimaleugnerin) im Mukk gekauft hatte. Ich treffe auf etliche Schülergruppen, gemischte und welche nur aus Jungens oder aus Mädchen. Letztere wollen mir die Weltkugeln entreißen – nur mit Mühe kann ich mich und die Welt aus ihren Klauen retten!

Ich lasse mich weiter durch die fantasievollen Schilder und Transparente inspirieren. Wenn ich ein interessantes Plakat sehe, schlage ich mich durch die Menschenmenge und spreche die Protestler darauf an. Gebe meinen Senf dazu, biete meine Hilfe an (Luftballons, Bonbons oder geschminkt werden) und habe spannende Gespräche und Diskussionen, muss alles wissen: Wieso steht auf dem Schild, „Wer Müll macht ist selber Müll?“ Bruno ist zutiefst getroffen: Bin ich jetzt auch Müll, weil ich gerade Kaugummipapier weggeworfen habe? Buääähhhh!

Alle stehen in Gruppen zusammen, und der Clown kann so leicht zwischen den einzelnen Gruppen wechseln wie Wasser, das einfach in die nächste Senke fliesst. Mir fallen zwei Männer vor Zumnorde auf und nach kurzer Zeit stellen wir fest, dass wir gemeinsame Bekannte haben. Dann entdeckt Bruno seine anarchistische Seite: „Komm, lass uns Zumnorde stürmen und jeder nimmt sich ein Paar Schuhe mit!“ Und das soll was mit dem Klima zu tun haben!? Bruno, tststs!!

Los, Marsch!
Der Zug setzt sich in Bewegung und Bruno reiht sich brav ein. Am Anfang der Salzstraße stürmt plötzlich ein älterer Mann aus dem Tchibo und ruft aufgebracht, dass er diese ganzen Demonstranten zum Teufel wünscht. Die Leute gucken weg, doch als Clown finde ich es spannend und gehe hinter ihm her, vielleicht kann ich ihm ein Bombon anbieten oder was anderes. Doch er ist zu schnell für mich. Ich will aber nicht hinter ihm her rennen, auch wenn das durchaus etwas hätte 😉 , sondern in meinem ruhigen, langsamen Flow bleiben.

Etwas weiter in der Salzstraße treffe ich Clownin Amati. Grosse Wiedersehensfreude, und spontan intonieren wir was zusammen – sie auf ihrer Holzflöte und ich auf der Kajoo. Als sie später die Trommel rausholt, geht es richtig ab: Wir lassen uns von den Sprechchöre der Schüler inspirieren und wandeln sie fantasievoll für uns ab. Aus „Klimaschutz statt Kohle“ wird so „Kein Klimaschutz ohne Kohle, Klimaschutz vom Scheitel bis zur Sohle und Kohle holen für Klimasohlen“. Wir laufen im Kreis, machen Ringelpitz mit Anfassen und trommeln uns durch die Reihen – herrlich.

Dann ist Amati aber plötzlich weg und Bruno trauert. Für langes Suchen und wehleidige Gefühle ist aber keine Zeit, denn alles ist so spannend und rasch wendet sich Bruno neuen Aufgaben zu.

Hansaring
Am Hansaring legt die Demo nochmal einen Zahn zu. Am Anfang steht eine Bühne und drei Mädels feuern die Demonstranten an. Bruno kriegt grosse Augen: Da muss ich drauf! Er versucht die Mädels lautstark zu unterstützen, traut sich aber nicht, ins Mikro zu sprechen – gottseidank, das wäre sicher schief gegangen!

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An der Baustelle dürfen sich zwei Arbeiter ein Lied wünschen und ich gebe von Bob Dylan The Times they are changing zum besten. Ihr Applaus ist mir sicher…

Etwas weiter meditiert ein komplettes Yogastudio auf dem Bürgersteig. Bruno setzt sich dazu und spürt die Schönheit der inneren Einkehr und Ruhe. Aber nach einer Minute langweilt er sich schon wieder und muss sich mit einer netten Blondine über sein Erlebnis austauschen…

Noch weiter beherrscht ein imposanter, echter Eisbär die Szene. Ich muss unbedingt mit ihm reden und ihm erklären, dass das Tier auf meiner Stirn auch ein Eisbär ist – und kein(!) weißer Hund. Dort erfahre ich auch von den Vaterfreuden eines Arbeitskollegen (dazu muss man auf eine Demo gehen…) und zerquetsche ihn fast vor Glück.

DJ Malte legt wunderbare Rave-Musik auf und Bruno tanzt völlig selbst vergessen ab. Und auf einmal tauchen zwei gute Freundinnen mit ihren Kindern auf und Bruno zieht sie auf die Tanzfläche und dann spielen wir Ringelreihen.

Ein paar Meter weiter falle ich todmüde vom vielen Laufen in ein Sofa am Straßenrand, wo ich mich mit der schmerzkranken Tanja unterhalte. Ich schenke ihr einen Luftballon und bemale sie, weil sie ernährungstechnisch auf Bonbons verzichten muss.

An der Kreuzung Albersloher Weg / Hansaring bleibt Bruno gefühlt stundenlang stehen, genieße die Sonnenstrahlen und warte auf den nächsten Impuls. Er beobachtet aufmerksam, wie die Polizei die Straßensperrung abbaut. Ein ausländischer Radfahrer bleibt einfach bei ihm stehen. Dann kommt ein Impuls: E-Roller fahren! Mit Volldampf und heiligem Ernst düst Bruno über den Ludgeriplatz (wo ein Sit-in stattfindet), die Promenade und die Aegidii-Straße zum Domplatz. Dort spürt er auf einmal seinen leeren Bauch holt sich am Entrup-Stand ein doppeltes Käsebrötchen. Die liebe Maria vom Fleischstand gibt ihm dann noch drei Küchenrollen, damit Bruno sich abschminken kann.

Fotos: privat und WN

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Domplatz und Aasee in Münster

Wie schön es ist mit voller Clownsmontur von der Sentruper Höhe herunter zu fahren in die Stadt! Ich gerate irgendwie auf die Straße und fahre dort voller Spiellust und Freude am Leben mit weit geöffneten Armen über die Ampel – was macht das für einen Heidenspaß! Viele Leute am Straßenrand feuen sich und winken. Schöne Einstimmung, schöne Vorfreude, schöne Clownsenergie, die mir da so mir nichts dir nichts zufließt. Am Domplatz rufe ich lauthals nach Mimi, dann sehe ich sie im Floyds sitzen und schmeiße mein Fahrrad hin und stürze theatralisch auf sie drauf. „Mimi! Bruno! Mimi!! Bruno!!“ Bei diesem wilden Wiedersehensfreudebühnenstück darf auch mal was zu Bruch gehen…

Dann gehen wir auf den Domplatz. Was ist da los? Tische, Skulpturen, Teppiche: Wir stehen auf 1x mitten in der Installation vom West-Östlichen Diwan. Uns fallen sofort die beiden Figuren Goethe und Hafiz auf, die Bruno versucht mit einer roten Nase zu verschönern. Wir klettern auf die Tische und haben in Null-komma-nix eine veritable Bühne, auf der ich Mimi einen Heiratsantrag mache – später wird es unser running gag, dass wir schon seit 30 Minuten verheiratet sind. Dann helfen wir Thomas Nufer, seine Teppiche wieder in Ordnung zu bringen. Er ist am Anfang etwas skeptisch und traut es uns nicht zu, aber dann doch dankbar für unsere Hilfe und so begeistert, dass er ein Foto von uns macht, wie wir mithelfen (er dirigiert uns ganz schön rum). Als das so langsam in Arbeit ausartet, beschliesse ich genug getan zu haben. Wir versuchen dann noch, Leute, die gerade in Massen aus dem Dom strömen, dazu zu animieren uns zu helfen, aber daraus ergeben sich eher witzige Gespräche als echte Mithilfe 😉

Dann finde ich zwei Kronkorken, auf dem einen steht „laut“ drauf in weiß auf blau und auf dem anderen „Coca-Cola“ in schwarz auf rot (Mimi: „Du sollst nicht alles aufheben!“). Das wären ganz coole Dichternasen, vielleicht wäre es einen zweiten Versuch wert? Jetzt brauche ich nur noch Klebstoff und jemanden, der den Aufpasser ablenkt… Ich diskutiere mit den Umstehenden, was wohl besser zu Hafiz passen würde – laut oder Coca Cola? Wir einigen uns auf laut für Goethe und Coca-Cola für Hafiz … obwohl, da haben die Mullahs vielleicht was dagegen.

Mein running gag in dieser Zeit ist es, in den Dom zu gehen, doch davor hat Mimi ein Heidenrespekt, weil sie doch so furchtbar katholisch ist. Dann treffe ich aber eine Truppe von älteren Männern, die den Eingang suchen, und nehme das als willkommene Gelegenheit ihnen den Weg zu weisen und – wenn ich schon einmal dabei bin – auch mit in den Dom zu gehen. Als ich rein komme bin ich ganz ehrfürchtig ergriffen: 7-8 junge Frauen von der Domkantorei stehen gerade am Altar und singen wunderschön wie Engel, dazu räuchert der Pfarrer mit Weihrauch, als wenn’s kein Morgen gäbe – einfach toll! Ich bin total hin, nehme meine Mütze in beide Hände und stehe staunend, andächtig mit offenem Mund und ehrfürchtig, wie es nur ein Kind (oder ein Clown) sein kann. Kostbare Minuten. Das ist sowieso mit den Gefühlen heute etwas abwechslungsreicher als sonst, denn ich habe auch schon sehr schön Trauer, Freude, die ganze Welt umarmen können, Wut und Ärger gespielt (als Mimi einfach meine, meine!!! Herzensbonbons verschenkt hat).

Dann will Mimi unbedingt zu den Schützenbrüdern, und wir stellen uns in die Zuschauerreihen und sehen dem langen, langen Aufmarsch über den Prinzipalmarkt zu. Genau gegenüber steht der Oberbürgermeister mit dem Hofstaat auf dem Rathausbalkon, der den Schützenbrüdern zuwinkt und Mimi ist ganz, ganz sicher, dass er ihr auch zugewinkt hat. Ich bin total begeistert von diesem Aufmarsch der vielfältigsten Gestalten, die jedem Bububü große Ehre gemacht hätten: Jung & Alt, Schnurrgerade und Verklemmt, Stark und Schwach, Dorfschönheiten, Dorfprinzessinen, Dorfköniginnen – es ist ein absolut herrliches Bild! Männer mit zig Orden behangen, dass sie schwer herniedersinken, noch ältere Männer, die auch ohne Orden kaum mehr gehen können und so weiter – die ganze göttliche Palette. Bruno hat aber großen Spass daran, auf seiner Kajoo die Melodie mitzutröten, wenn 1 Spielmannszug vorbeikommt. Es gelingt ihm nicht immer so akkurat 🙁

Doch da gibt es ja noch die E-Roller! Nach einigen Anfangsschwierigkeiten haben wir zwei Roller für uns und sausen damit über die Universitätsstraße und Promenade zum Aasee! Das macht einen Heidenspaß! Auch Mimi hat ihren Spaß! Wir wollten doch unbedingt noch Boule spielen gehen. Und tatsächlich treffen wir mit Peter und Daniel ein nettes Pärchen, mit denen wir um die Wette spielen. Bruno erweist sich als Profiboulespieler und gewinnt zwei Spiele hintereinander, so dass ihm ganz komisch wird, und er sich an die Seite setzen muss und Ukulele spielt. Währenddessen spielt Mimi weiter gegen Peter, liegt aber ganz schnell mit sieben zu drei hinten und ruft nach meiner Hilfe – aber ungerührt spiele ich meine Lieder weiter zu Ende. Auf dem Rückweg – ohne Nase fast schon inkognito – strahlen mich die Leute wieder ganz freundlich an, so dass ich denke: Ich hab meine Pflicht noch nicht genug erfüllt, ich muss noch mal ran und meine Nase wieder anziehe … die Leute freuen sich doch so sehr…

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